Logo IEFT

Zweijährige Basisausbildung in Emotionsfokussierter Paartherapie (EFT-C) 2026-2028

Das Schweizerische Institut für Emotionsfokussierte Therapie organisiert eine von der internationalen Gesellschaft für EFT (isEFT) anerkannte und zertifizierte zweijährige Basisausbildung in Emotionsfokussierter Paartherapie (EFT-C).

Zielsetzung

Die Emotionsfokussierte Paartherapie (Emotion-Focused Therapy for Couples, EFT-C) ist eine wissenschaftlich breit abgestützte Form der Paartherapie, die sich auf Emotionen, emotionale Bedürfnisse und problematische Interaktionsmuster zwischen den Partnern konzentriert.
Sie wurde in den 1980er Jahren von Leslie Greenberg und Sue Johnson entwickelt und später von Leslie Greenberg und Rhonda Goldman weiterentwickelt. Sie wurzelt in der humanistischen Tradition und integriert Elemente der Emotionsfokussierten Therapie, der Systemischen Therapie und der Gestalttherapie.

Partnerschaftsschwierigkeiten und -probleme resultieren aus verletzten oder unbefriedigten Bindungsbedürfnissen (z.B. nach Nähe, Geborgenheit, Verlässlichkeit) oder Identitätsbedürfnissen (z.B. nach Gesehenwerden, Anerkennung, Wertschätzung). Die dadurch ausgelösten schmerzhaften Emotionen (Angst, Scham, Einsamkeit) und der ungünstige Umgang damit (z.B. Kritik, Angriff oder Rückzug und Mauern) führen dazu, dass sich zwischen den Partnern ein negativer interaktioneller Zirkel etabliert. Dieser Teufelskreis ist eine Sackgasse, in der sich die Partner gegenseitig hochschaukeln (je mehr eine Person kritisiert, desto mehr zieht sich die andere Person zurück. Je mehr sich die eine Person zurückzieht, desto mehr kritisiert sie die andere Person). Die Art und Weise, wie die Partner versuchen, mit ihren verletzten Gefühlen umzugehen, wird zum eigentlichen Problem.

Die Emotionsfokussierte Paartherapie setzt an den verletzten Emotionen und frustrierten Bedürfnissen an, die diesem negativen Interaktionsmuster zugrunde liegen. Ihr Ziel ist es, Sicherheit und Intimität zwischen den Partnern wiederherzustellen, indem der negative Interaktionszirkel erkannt und verändert wird. In einem sicheren therapeutischen Rahmen werden die Partner eingeladen, sich ihren verletzten Gefühlen zuzuwenden, um anders mit ihnen umzugehen. Emotionen sind der Motor unseres Verhaltens. Wenn sich die Emotionen verändern, verändert sich auch das Verhalten (z.B. die Kommunikation).
Die Vermittlung der wissenschaftlich-theoretischen Grundlagen der Emotionsfokussierten Paartherapie sowie das Einüben zentraler Interventionsprinzipien und -techniken in der Rolle der Therapeutin und deren Erleben in des Rolle des Paares stehen im Mittelpunkt der zweijährigen Fortbildung. Offenheit für Selbsterfahrung wird vorausgesetzt. Am Ende dieser zweijährigen Fortbildung sind Sie in der Lage, effektiv mit Ihren Paaren zu arbeiten und deren negativen Interaktionszirkel zu transformieren.

Zielgruppe

Eidgenössisch anerkannte Psychotherapeut:innen oder Psychiater:innen mit Fachtitel oder weit fortgeschrittener Therapieausbildung, die sich für Paartherapie interessieren. Vorkenntnisse in Emotionsfokussierter Einzeltherapie sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.

Methode

Neben Vorträgen, Videodemonstrationen, Falldarstellungen und Modellierungen des Vorgehens liegt der Schwerpunkt auf dem intensiven Erleben und Üben der zentralen Prinzipien und Techniken in supervidierter Kleingruppenarbeit in der Therapeuten- und Klientenrolle. Die Teilnehmer:innen bringen im Verlauf der Fortbildung Videoaufnahmen eigener Therapiesequenzen mit, die prozessorientiert supervidiert werden. Zwischen den Seminaren finden Einzelsupervisionen statt, die sowohl der Supervision eigener Fälle als auch der Vertiefung der Seminarinhalte dienen. Die Bereitschaft zur Selbsterfahrung wird vorausgesetzt.

Inhalte

In dieser zweijährigen Ausbildung lernen Sie

  • die theoretischen Grundlagen der Emotionsfokussierten Paartherapie kennen.
  • welche Rolle Emotionen in der Paardynamik spielen und wie Sie damit in der Therapie umgehen können.
  • die wichtigsten motivationalen Systeme in der Paarinteraktion kennen.
  • alles über interaktionelle Zirkel, welche Paarschwierigkeiten zu Grunde liegen und wie Sie diese verändern können.
  • die fünf Schritte der emotionsfokussierten Paartherapie.
  • eine prozess- und emotionsfokussierte Fallformulierung durchzuführen.
  • Emotionen durch empathische Interventionen zu vertiefen.
  • mit emotionalen Verletzungen in der Paartherapie umzugehen und wissen, wie Sie Vergebung fördern können.
  • mit Schwierigkeiten in der EFT-C umzugehen.
  • mit sexuellen Problemen umzugehen.
  • wie Sie mit emotionalen Blockaden arbeiten können, um diese aufzulösen.
  • Sie erhalten einen Einblick in die emotionsfokussierte Paartherapie bei Traumafolgestörungen.
  • Sie erhalten einen Einblick in die Integration gestalttherapeutischer Interventionen zur Auflösung individueller Prozesse in der zweiten Therapiephase.

Dozent:innen

Dr. phil.  Marielle Sutter

Marielle Sutter ist eine eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin FSP und leitet seit 2014 das Institut für Emotionsfokussierte Therapie (IEFT) Schweiz. Sie absolvierte ihr Studium der Psychologie und Soziologie an der Universität Bern und promovierte 2006 unter der Betreuung von Prof. Klaus Grawe und Prof. Franz Caspar. Seit 2008 spezialisiert sie sich auf die Emotionsfokussierte Therapie (EFT, EFT-C und EFST) und wird kontinuierlich darin ausgebildet und supervidiert.
Gemeinsam mit Leslie Greenberg veröffentlichte sie 2021 das Fachbuch „Praxis der Emotionsfokussierten Therapie“ und übersetzte es ins Französische. Als engagierte Ausbildnerin und Supervisorin wirkt sie am IEFT Schweiz sowie an renommierten Instituten und Universitäten im deutsch- und französischsprachigen Raum. In ihrer Praxisgemeinschaft in Bern arbeitet sie mit Einzelpersonen, Paaren und Familien.
Marielle Sutter ist Gründungsmitglied und Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Emotionsfokussierte Therapie und von der internationalen isEFT als Supervisorin und Ausbildnerin in Emotionsfokussierter Therapie (EFT-I), Emotionsfokussierter Paartherapie (EFT-C) und Emotionsfokussierter Familientherapie (EFT-F / EFST) anerkannt. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Bern.

Praktische Informationen

Kursdaten

1. Modul: 16.-19. Juni 2026
2. Modul: 15.-17. September 2026
3. Modul: 1.-3 Dezember 2026
4. Modul: 16.-19. März 2027
5. Modul: 24.-26. August 2027

Zeit

09:15-17:00 / online Module mit Leslie Greenberg: 14-21:30

Sprache

Deutsch, Englisch

Ort

Ateliers Bollwerkstadt, Bollwerk 35, 3011 Bern

Kosten

6'500 CHF

Early Bird

6'200 CHF für Anmeldungen vor dem 16.12.2025

Infos zu den Kosten

Gesamtkosten: CHF 6'500.- (exkl. Anmeldegebühr). Die Anmeldegebühr wird nach der Anmeldung in Rechnung gestellt. Die Supervisionen sind nicht im Preis inbegriffen und werden nach dem ersten Modul je nach Einteilung vom IEFT Schweiz in Rechnung gestellt. Die Kurskosten werden auf zwei Kalenderjahre verteilt. Auf Wunsch kann eine Zahlung in mehreren Raten vereinbart werden. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an das IEFT unter: info@ieft.ch.

Anmeldegebühr

200 CHF

Supervision

Sie müssen mindestens 16 Einheiten direkte Supervision erhalten, die sich auf mindestens zwei Fälle erstrecken. Die Supervision kann in Einzel- oder Gruppenformat erfolgen (1 Einheit pro Einzelsitzung, 3 Einheiten pro Gruppensitzung, mit maximal 3 Gruppensupervisionen). Die Gruppen-Supervision dauert einen halben Tag (mit 4 Personen), die Einzelsupervision 50-60 Minuten. Die Teilnahme muss von einem:r mit dem IEFT assoziierten EFT-Supervisor:in bestätigt werden.
Die Supervisionen finden prozessorientiert anhand von Aufzeichnungen der eigenen therapeutischen Tätigkeit statt.

Credits

Unterricht: 102
Supervision: 16

Anerkennung

Die Fortbildung wird durch die FSP und SGPP anerkannt. Die Anerkennung erfolgt gemäss den Richtlinien der jeweiligen Gesellschaft.

Zertifikat

Die Fortbildung schliesst bei Erfüllung der Voraussetzungen (17 Workshoptage, 16 Unterrichtseinheiten Supervision, 2 supervidierte Fälle, Fachgespräch) mit einer von der isEFT anerkannten Zertifizierung ab.

Annulierungsbestimmungen

Eine Kündigung des Ausbildungsvertrags durch die teilnehmende Person ist bis sechs Monate vor Beginn der Ausbildung möglich. In diesem Fall werden lediglich die Verwaltungskosten in Höhe von CHF 50 berechnet. Bei einer Kündigung weniger als sechs Monate vor Ausbildungsbeginn wird die erste Rate fällig. Es besteht die Möglichkeit, eine Ersatzperson zu stellen.

Kontakt

Bei Fragen hefen wir Ihnen gerne weiter.

Anmeldung

Zweijährige Basisausbildung in Emotionsfokussierter Paartherapie (EFT-C) 2026-2028

Ateliers Bollwerkstadt, Bollwerk 35, 3011 Bern

Anmeldeschluss: 24.03.2026
Die Anzahl Plätze ist beschränkt. Der Kurs wird nur bei genügend Anmeldungen durchgeführt.