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Zweijährige Basisausbildung in Emotionsfokussierter Therapie 2025-2027

Das Schweizerische Institut für Emotionsfokussierte Therapie freut sich, den Start einer neuen zweijährigen Basisausbildung in Emotionsfokussierter Therapie (EFT) bekanntzugeben. Diese Ausbildung wird in enger Zusammenarbeit mit der isEFT (International Society for Emotion-Focused Therapy) angeboten und schliesst mit einem international anerkannten Zertifikat der isEFT ab.

Zielsetzung

Die Emotionsfokussierte Therapie (EFT) ist ein transdiagnostisches Therapieverfahren, das sich auf eine solide empirische Basis stützt. Sie zeichnet sich durch einen prozessorientierten Ansatz aus und basiert auf der intensiven Arbeit mit dem Erleben im Hier und Jetzt.

Die EFT ist das Ergebnis von über 40 Jahren intensiver Forschung und Praxis unter der Leitung von Prof. Leslie S. Greenberg sowie zahlreicher internationaler Arbeitsgruppen. Sie beruht auf bedeutenden Erkenntnissen aus der psychologischen Emotionsforschung, der affektiven Neurowissenschaft und der Psychotherapieforschung. Diese Untersuchungen haben die zentrale Rolle von Defiziten in der emotionalen Verarbeitung bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen aufgezeigt. Das Hauptziel der EFT ist es, die emotionale Verarbeitung von Klient:innen zu fördern und dysfunktionale emotionale Muster zu transformieren – gemäß dem Grundsatz: „Emotionen durch Emotionen verändern“.

Verankert in der humanistischen Tradition verbindet die EFT die Prinzipien der Personzentrierten Therapie (nach Carl Rogers) mit erlebensaktivierenden Methoden der Gestalttherapie (nach Fritz Perls). Dieser Ansatz vereint moderne wissenschaftliche Erkenntnisse über Emotionen mit therapeutischen Interventionen, die darauf abzielen, emotionale Erfahrungen im Hier und Jetzt zu aktivieren, zu erkunden und zu transformieren.

In dieser zweijährigen Fortbildung liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung der wissenschaftlichen Grundlagen der EFT, dem Aufbau einer tief humanistischen therapeutischen Beziehung sowie dem intensiven Erlernen zentraler Aufgaben und Interventionen. Die Teilnehmenden sind eingeladen, diese Prinzipien nicht nur in ihrer Rolle als Therapeut:in zu erkunden, sondern auch in der Rolle als Klient:in, um die Wirkung der Methoden direkt zu erleben und nachzuvollziehen. Offenheit für Selbsterfahrung ist daher ein zentraler Bestandteil dieser Weiterbildung.

Zielgruppe

Eidgenössisch anerkannte Psychotherapeut:innen und Psychiater:innen sowie Fachpersonen, die sich in einer weit fortgeschrittenen Psychotherapieausbildung befinden. Für Fachpersonen mit einem anderen beruflichen Hintergrund wird die Zulassung im Einzelfall geprüft.

Methode

Im Mittelpunkt steht eine lebendige und praxisnahe Lernerfahrung: Neben PowerPoint-Präsentationen, Videodemonstrationen, Falldarstellungen und der Modellierung von Prozessen liegt der Schwerpunkt auf dem intensiven Erleben und Einüben zentraler Prinzipien und Techniken. Dies geschieht in einer wertschätzenden Atmosphäre, in der die Teilnehmenden in Kleingruppen sowohl die Rolle der Klient:in als auch der Therapeut:in einnehmen und von erfahrener Supervision begleitet werden.

Im weiteren Verlauf bringen die Teilnehmenden Videoaufnahmen aus ihrer eigenen Praxis mit, die in einem prozessorientierten Rahmen reflektiert und supervidiert werden. Zwischen den Modulen bieten Supervisionen im Einzel- und Gruppensetting nicht nur die Möglichkeit, eigene Fälle zu besprechen, sondern auch, die Inhalte der Seminare zu vertiefen und nachhaltig in die Praxis zu integrieren.

Inhalte

In diesem zweijährigen Kurs erwartet Sie eine umfassende und praxisnahe Ausbildung, die Theorie, Selbsterfahrung und praktische Anwendung harmonisch verbindet. Sie lernen:

  • Die wissenschaftlichen und theoretischen Grundlagen der Emotionsfokussierten Therapie (EFT) kennen und deren praktische Umsetzung in der Therapie.
  • Zwischen verschiedenen Typen von Emotionen zu unterscheiden (Emotionsdiagnostik) und darauf basierend therapeutische Aufgaben sowie gezielte Interventionen zu entwickeln.
  • Schwierigkeiten in der emotionalen Verarbeitung, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen beitragen, zu erkennen und wirksam anzugehen.
  • Die Prinzipien der emotionalen Verarbeitung und Veränderung zu verstehen und diese gezielt in Ihrer Arbeit einzusetzen.
  • Prozess- und präsenzorientiertes Arbeiten zu erlernen, basierend auf Markern und spezifischen therapeutischen Aufgaben.
  • Die Haltung des Personzentrierten Ansatzes sowie die emotionsfokussierte Gestaltung therapeutischer Beziehungen zu verinnerlichen.
  • Empathie gezielt einzusetzen, um das emotionale Erleben Ihrer Klient:innen zu fördern und zu vertiefen.
  • Ein fundiertes, prozess- und emotionsorientiertes Fallverständnis zu entwickeln.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Schulung und Anwendung erlebnisorientierter Stuhlinterventionen, die Sie sowohl theoretisch als auch praktisch erlernen und deren Wirkung Sie selbst erfahren können. Dazu gehören:

  • Zwei-Stuhl-Dialoge zur Bearbeitung selbstkritischer Spaltungen.
  • Leere-Stuhl-Dialoge zur Verarbeitung unerledigter emotionaler Prozesse („Unfinished Business“).
  • Focusing zur Klärung diffuser körperlicher Empfindungen.
  • Selbstberuhigungs- und Selbsttröstungsdialoge zur Bewältigung intensiver emotionaler Belastungen.
  • Interventionen bei selbsthemmenden Prozessen, wie der Inszenierung von Selbstunterbrechung.
  • Arbeit mit Gefühlsfallen und konkurrierender Motivation.
  • Der Dialog mit dem „Angstmacher“, um lähmende Angstzustände zu bearbeiten.

Zusätzlich erhalten Sie:
  • Praktische Einblicke in den Umgang mit herausfordernden Momenten während der Emotionsfokussierten Therapie.

Dieser Kurs bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Kompetenzen in der Emotionsfokussierten Therapie gezielt zu erweitern und zu vertiefen – unterstützt durch ein ausgewogenes Zusammenspiel aus theoretischem Wissen, praktischer Anwendung und persönlicher Erfahrung.

- Power-Point Präsentationen - Videodemonstrationen - Fallbeispiele - Erlebensorientiertes Üben in Kleingruppen - Supervision

Dozent:innen

Dr. phil.  Marielle Sutter

Marielle Sutter ist eine eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin FSP und leitet seit 2014 das Institut für Emotionsfokussierte Therapie (IEFT) Schweiz. Sie absolvierte ihr Studium der Psychologie und Soziologie an der Universität Bern und promovierte 2006 unter der Betreuung von Prof. Klaus Grawe und Prof. Franz Caspar. Seit 2008 spezialisiert sie sich auf die Emotionsfokussierte Therapie (EFT, EFT-C und EFST) und wird kontinuierlich darin ausgebildet und supervidiert.
Gemeinsam mit Leslie Greenberg veröffentlichte sie 2021 das Fachbuch „Praxis der Emotionsfokussierten Therapie“ und übersetzte es ins Französische. Als engagierte Ausbildnerin und Supervisorin wirkt sie am IEFT Schweiz sowie an renommierten Instituten und Universitäten im deutsch- und französischsprachigen Raum. In ihrer Praxisgemeinschaft in Bern arbeitet sie mit Einzelpersonen, Paaren und Familien.
Marielle Sutter ist Gründungsmitglied und Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Emotionsfokussierte Therapie und von der internationalen isEFT als Supervisorin und Ausbildnerin anerkannt. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Bern.

Dr. phil. Emma Smith

Emma Schmied-Smith studierte Psychologie an der Universität Bern und promovierte bei Prof. Klaus Grawe. Nach einem Postdoc-Jahr am King’s College London absolvierte sie die integrative kognitiv-verhaltenstherapeutische Therapieausbildung an der Universität Bern und hat seit 2009 mehrere Weiterbildungen in Emotionsfokussierter Therapie und Inner Relationship Focusing absolviert. Sie arbeitet als Psychotherapeutin in eigener Praxis in Bern und ist Dozentin und Supervisorin in der postgradualen Psychotherapie-Weiterbildung an der Universität Bern und am Schweizerischen Institut für Emotionsfokussierte Therapie. Sie ist eine isEFT-zertifizierte internationale Ausbildnerin . Emma Schmied-Smith ist auch im Vorstand des IEFT Schweiz.

Dr. phil. Yvonne Egenolf

Yvonne Egenolf studierte Psychologie an der Universität Frankfurt und promovierte an der Universität Bern. Nach der integrativen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Therapieausbildung absolvierte sie zunächst die EFT-Basisausbildung und besuchte danach verschiedene Fortbildungen in EFT sowie eine einjährige Intensivausbildung in Emotionsfokussierter Paartherapie, SIA Berlin. Sie ist leitende Psychologin der Psychotherapeutischen Praxisstelle der Universität Bern und arbeitet als zertifizierte emotionsfokussierte Therapeutin und Supervisorin in eigener Praxis. Zudem ergänzt sie das Team des Schweizerischen Instituts für Emotionsfokussierte Therapie in Bern als internationale EFT-Ausbildnerin und engagiert sich in dessen Vorstand.

Ph.D. Robert Elliott

Robert Elliott, Ph.D., ist einer der Hauptgründer der Emotionsfokussierten Therapie. Er ist jetzt emeritierter Professor für Beratung an der University of Strathclyde (Glasgow, Schottland). Er hat einen Doktortitel in klinischer Psychologie von der University of California, Los Angeles, erhalten und ist auch emeritierter Professor für Psychologie an der University of Toledo (Ohio). Roberts Hauptforschungsinteressen liegen in den Veränderungsprozessen in humanistisch-erlebnisorientierter Psychotherapien und in der Forschungsmethodik der Psychotherapie. Er hat das Buch "Facilitating emotional change" (1993), "Learning emotion-focused psychotherapy" (2004), "Research methods in clinical psychology" (2015), "Essentials of Descriptive-Interpretive Qualitative Research" (2021) und "Emotion-Focused Counselling in Action" (2021) mitverfasst, sowie fast 200 Fachartikel und Buchkapitel. Robert ist der ehemalige Präsident der Society for Psychotherapy Research und hat zuvor die Zeitschriften Psychotherapy Research und Person-Centered and Experiential Psychotherapies mit herausgegeben. Er ist Fellow in den Abteilungen für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Humanistische Psychologie der American Psychological Association und hat den Distinguished Research Career Award der Society for Psychotherapy Research sowie den Carl Rogers Award von der Division of Humanistic Psychology der American Psychological Association erhalten. Er lebt jetzt in Nordkalifornien und genießt Spaziergänge, Laufen, Science Fiction, Poesie und Musik aller Art.

Praktische Informationen

Kursdaten

1. Modul: 10. - 13. März 2025: Theoretische Grundlagen, Zwei-Stuhl Dialog mit innerem Kritiker, Unfinished Business (Emma Smith)
2. Modul: 17.- 19. Juni 2025: Empathie (Dr. Robert Elliott)
3. Modul: 16- 18. September 2025: Fallformulierung, Selbstunterbrechung, Self-Soothing (Yvonne Egenolf)
4. Modul: 26.- 29. Januar 2026: Angstprozesse, Feeling Traps, Umgang mit schwierigen Momente (Marielle Sutter)
5. Modul: 25. - 27. August 2026: Integration (Emma Smith)

Zeit

09:15-17:00

Sprache

Deutsch, Englisch

Ort

Vatter Businesscenter, Bärenplatz 2, 3011 Bern, Schweiz

Kosten

6'500 CHF

Early Bird

6'200 CHF für Anmeldungen vor dem 10.09.2024

Infos zu den Kosten

Gesamtkosten: CHF 6'500.- (exkl. Supervisionen).
Die Kosten für Kleingruppen- und Einzelsupervisionen werden direkt mit der jeweiligen supervisierenden Person abgerechnet und sind nicht im Workshoppreis enthalten. Die Kursgebühren werden auf zwei Kalenderjahre verteilt. Auf Wunsch kann eine Zahlung in mehreren Raten vereinbart werden. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an das IEFT unter: info@ieft.ch.
Anmeldegebühr: CHF 200, zahlbar bei der Anmeldung.

Anmeldegebühr

200 CHF

Supervision

16 Unterrichtseinheiten Supervision. Davon max 3 in der Kleingruppe (9 UE) und 7 im Einzelsetting (7 UE). Gruppensupervisionen können durch je drei Einzelsupervisionen ersetzt werden.
Die Kleingruppen-Supervision dauert in der Regel einen halben Tag (4 Personen), die Einzelsupervision 50-60 Minuten (Richtpreis: CHF 180 für Einzelsupervision und CHF 200 für Gruppensuperivision).
Die EFT Supervisionen finden mit IEFT assoziierten Supervisor:innen statt.
Die Supervisionen ist prozessorientiert wird anhand von Aufzeichnungen der eigenen therapeutischen Tätigkeit durchgeführt.

Credits

Unterrichtseinheiten in Stunden: 102
Supervisionseinheiten: 16 (Anzahl Stunden Abhängig vom gewählten Format)
Aufwand für Zertifizierung in Stunden: 3

Anerkennung

Die Fortbildung wird durch die FSP und SGPP anerkannt. Die Anerkennung der Credits erfolgt gemäss den Richtlinien der jeweiligen Gesellschaft.

Zertifikat

Die Fortbildung schliesst bei Erfüllung der Voraussetzungen (17 Workshoptage, 16 UE Supervision, 2 supervidierte Fälle, Fachgespräch) mit einer von der isEFT anerkannten Zertifizierung ab.

Annulierungsbestimmungen

Eine Kündigung des Ausbildungsvertrags durch die teilnehmende Person ist bis sechs Monate vor Beginn der Ausbildung möglich. In diesem Fall werden lediglich die Verwaltungskosten in Höhe von CHF 50 berechnet. Bei einer Kündigung weniger als sechs Monate vor Ausbildungsbeginn wird die erste Rate fällig. Es besteht die Möglichkeit, eine Ersatzperson zu stellen.

Kontakt

Bei Fragen hefen wir Ihnen gerne weiter.

Anmeldung

Zweijährige Basisausbildung in Emotionsfokussierter Therapie 2025-2027

Vatter Businesscenter, Bärenplatz 2, 3011 Bern, Schweiz

Anmeldeschluss: 31.01.2025
Die Anzahl Plätze ist beschränkt. Der Kurs wird nur bei genügend Anmeldungen durchgeführt.