Zielsetzung
Die Emotionsfokussierte Paartherapie (Emotion-Focused Therapy for Couples, EFT-C) ist eine wissenschaftlich breit abgestützte Form der Paartherapie, die sich auf Emotionen, emotionale Bedürfnisse und problematische Interaktionsmuster zwischen den Partnern konzentriert.
Sie wurde in den 1980er Jahren von Leslie Greenberg und Sue Johnson entwickelt und später von Leslie Greenberg und Rhonda Goldman weiterentwickelt. Sie wurzelt in der humanistischen Tradition und integriert Elemente der Emotionsfokussierten Therapie, der Systemischen Therapie und der Gestalttherapie.
Partnerschaftsschwierigkeiten und -probleme resultieren aus verletzten oder unbefriedigten Bindungsbedürfnissen (z.B. nach Nähe, Geborgenheit, Verlässlichkeit) oder Identitätsbedürfnissen (z.B. nach Gesehenwerden, Anerkennung, Wertschätzung). Die dadurch ausgelösten schmerzhaften Emotionen (Angst, Scham, Einsamkeit) und der ungünstige Umgang damit (z.B. Kritik, Angriff oder Rückzug und Mauern) führen dazu, dass sich zwischen den Partnern ein negativer interaktioneller Zirkel etabliert. Dieser Teufelskreis ist eine Sackgasse, in der sich die Partner gegenseitig hochschaukeln (je mehr eine Person kritisiert, desto mehr zieht sich die andere Person zurück. Je mehr sich die eine Person zurückzieht, desto mehr kritisiert sie die andere Person). Die Art und Weise, wie die Partner versuchen, mit ihren verletzten Gefühlen umzugehen, wird zum eigentlichen Problem.
Die Emotionsfokussierte Paartherapie setzt an den verletzten Emotionen und frustrierten Bedürfnissen an, die diesem negativen Interaktionsmuster zugrunde liegen. Ihr Ziel ist es, Sicherheit und Intimität zwischen den Partnern wiederherzustellen, indem der negative Interaktionszirkel erkannt und verändert wird. In einem sicheren therapeutischen Rahmen werden die Partner eingeladen, sich ihren verletzten Gefühlen zuzuwenden, um anders mit ihnen umzugehen. Emotionen sind der Motor unseres Verhaltens. Wenn sich die Emotionen verändern, verändert sich auch das Verhalten (z.B. die Kommunikation).
Die Vermittlung der wissenschaftlich-theoretischen Grundlagen der Emotionsfokussierten Paartherapie sowie das Einüben zentraler Interventionsprinzipien und -techniken in der Rolle der Therapeutin und deren Erleben in des Rolle des Paares stehen im Mittelpunkt der zweijährigen Fortbildung. Offenheit für Selbsterfahrung wird vorausgesetzt. Am Ende dieser zweijährigen Fortbildung sind Sie in der Lage, effektiv mit Ihren Paaren zu arbeiten und deren negativen Interaktionszirkel zu transformieren.
In diesem Kurs haben Sie die einmalige Gelegenheit, diesen wunderbaren Ansatz persönlich von den Gründungseltern Leslie Greenberg und Rhonda Goldman zu lernen.
Zielgruppe
Eidgenössisch anerkannte Psychotherapeut:innen oder Psychiater:innen mit Fachtitel oder weit fortgeschrittener Therapieausbildung, die sich für Paartherapie interessieren. Vorkenntnisse in Emotionsfokussierter Einzeltherapie sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt.